In den letzten Jahren wurde die Bombardierung von Guernica am 26. April 1937 zunehmend im Zusammenhang mit der Entwicklung der Luftkriegsführung in der Zwischenkriegszeit interpretiert. Die besondere Beziehung zwischen der „neuartigen“ Art der Kriegsführung in und aus der Luft und der Wahrnehmung dieser Art der Kriegsführung wird hervorgehoben. Durch die Bombardierung ganzer Städte und den Einsatz von Maschinengewehren aus tief fliegenden Flugzeugen entstand eine neue Art der Kriegsführung, bei der die Unterschiede zwischen Zivil- und Militärbevölkerung zu verschwimmen begannen. Die deutsch-italienische Bombardierung von Guernica wird als ein wesentliches Bindeglied in diesem Prozess, der seinen ersten Höhepunkt im Zweiten Weltkrieg haben sollte, herausgearbeitet werden.